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1336. Februar 29. Oppeln (dat. in Opol).

pridie kal. Marcii.

Gualhardus de Carceribus, lic. in legibus, apost. Nuntius im Reiche u. in d. Provinz Polen, teilt dem Mag. Nicolaus, Dekan der Oppelner Kirche i. d. Bresl. Diöz. mit, daß die Herzöge Boleslaus v. Brieg u. Bolco v. Oppeln mit den Komturen v. Lossow (Lossen, Kr. Brieg), Olsna (Kl. Oels, Kr. Ohlau), Thyncz (Gr. Tinz, Kr. Nimptsch) u. d. Komturen anderer Häuser vor ihm erschienen seien u. ihm die Unmöglichkeit der Zahlung des päpstl. Zehnten u. der Rückstände, die sich auf 221 Mk. Prag. Gr. beliefen, vorgestellt hätten, da die vorgen. Ordenshäuser zerstört u. vernichtet seien. Da er (Galh.) durch mannigfache Geschäfte im Dienste P. Benedikts XII. so in Anspruch genommen sei, daß er die vorgebrachten Gründe nicht nachprüfen u. auch nach der Stadt Brieg, wo die vorgen. Zeugen weilen, sich nicht begeben könne, befiehlt er im Vertrauen auf die Verschwiegenheit, die Sorgfalt u. Treue des Dekans Nic. diesem die Prüfung der Angelegenheit u. das Verhör der Zeugen vorzunehmen. Er soll die zu berufenden Zeugen vorladen u. über die angebliche Schmälerung u. Zerstörung besagter Häuser sorgfältig vernehmen. Die Zeugenaussagen u. andere Informationen soll er mit seinem Siegel verschlossen u. eigenhändig geschrieben schnellstens ihm übersenden.

Inseriert in d. Urk. v. 2. Mai 1336 (s. das.).


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.